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MUNZINGER Personen

Elisabeth Müller

Schweizer Theater- und Filmschauspielerin
Geburtstag: 18. Juli 1926 Basel
Todestag: 11. Dezember 2006 Sempach
Nation: Schweiz

Internationales Biographisches Archiv 20/2007 vom 19. Mai 2007 (mf)


Herkunft

Elisabeth Müller wurde als Tochter eines Universitätsprofessors für Zahnheilkunde und einer Pianistin geboren. Sie wuchs mit einer Schwester in Basel auf.

Ausbildung

Nach dem Besuch des Mädchengymnasiums Basel nahm M. privaten Schauspielunterricht bei ihrer Tante Ellen Widmann. 1944-1946 absolvierte sie die Schauspielschule Zürich.

Wirken

Ihre Karriere begann am Züricher Schauspielhaus, von wo sie Heinz Hilpert nach Konstanz holte (1948-1950). Mit ihm ging sie dann für vier Jahre nach Göttingen. Zu ihrem Repertoire gehörte dabei die "Stella", die "Rosalinde" in "Wie es Euch gefällt", die "Maria Stuart" und die Natalie im "Prinzen von Homburg".

Bereits 1947 gab sie ihr Filmdebüt in Leopold Lindtbergs "Paragraf 51 - Seelenarzt Dr. Laduner - Matto regiert". Den Durchbruch schaffte sie 1953 mit der Komödie "Moselfahrt aus Liebeskummer" (von Kurt Hoffmann nach einer Novelle von Rudolf G. Binding inszeniert), in der M. eine junge Witwe spielte, die in Erinnerung an ihren Mann nochmal die Stationen ihrer Hochzeitsreise besucht. Mit über 20 Spielfilmen wie "Der Tag vor der Hochzeit" (1952), "Das Bekenntnis der Ina Kahr" (1954) und "Rosen für Bettina" (1956) avancierte sie in den 50er Jahren zum Publikumsliebling im bundesdeutschen Kommerzfilm. Der film-dienst (2/2007) resümierte in seinem Porträt: "Im Fach der ebenso charmanten wie aufrichtigen jungen Dame von Welt, deren Wesensart nicht selten von Kultiviertheit und Opferbereitschaft geprägt war, erspielte sich Elisabeth Müller die Zuneigung der Massen." Mit ihrer Natürlichkeit habe sie auch "eher schlicht gestrickten Rührstücken und Liebesdramen zu echtem Gefühl" verholfen.

Im Frühjahr 1956 ging M. nach Hollywood, wo sie zwei Spielfilme drehte: In "The Power and The Prize" (dt. die Macht und ihr Preis) war sie als Pianistin an der Seite von Robert Taylor zu sehen, im Kriegsfilm "The Angry Hills" (dt. Hügel des Schreckens) stand sie Robert Mitchum als griechische Widerstandskämpferin bei. Trotz der Vergleiche mit Greta Garbo blieb es bei diesem Intermezzo in den USA.

In der fünfteiligen Fernsehserie "Am grünen Strand der Spree" (1960), die damals ein echter Quotenhit wurde, spielte M. an der Seite von Peter Pasetti und anderen Stars die Hauptrolle. Die Serie wurde M.s größter Fernseherfolg. Seit Beginn der 60er Jahre spielte sie wieder überwiegend Theater. Weitere wichtige Bühnenstationen waren das Stadttheater Gießen (1964), das Stadttheater Luzern (1975-1978 und 1985-1986) sowie die Burgfestspiele Jagsthausen (1978). Noch in den 90er Jahren hatte sie Auftritte am Stadttheater Bern. Auch im Fernsehen hatte sie noch sporadische Gastspiele.

Nach ihrem Rückzug als Schauspielerin arbeitete die als sehr bescheiden geltende M. als Sprechausbilderin bei einem Schweizer Rundfunksender und betrieb ein eigenes Sprachstudio, in dem sie Schweizer Landsleute in Hochdeutsch unterrichtete.

Familie

1954 heiratete M., die als große Musikliebhaberin galt, den amerikanischen Tenor Bill Miskell, doch die Ehe wurde rasch geschieden. Zum zweiten Mal war sie seit 1960 mit dem Kameramann Kurt Grigoleit verheiratet, mit dem sie zwei Töchter hatte (Melanie, 1960 geb. und Barbara Andrea, 1962 geb.). Im Alter von 80 Jahren starb M. im Alterswohnheim Meierhöfli in Sempach bei Luzern.

Werke

Filme u. a.: "Paragraf 51 - Seelenarzt Dr. Laduner / Matto regiert" (47), "Der Tag vor der Hochzeit" (52), "Das Bekenntnis der Ina Kahr" (54), "Rosen für Bettina" (56) "The Power and the Prize" (56), "Geliebte Corinna" (56), "Taxichauffeur Bänz" (57), "Dr. Crippen lebt" (58), "The Angry Hills" (59), "Alle Tage ist kein Sonntag" (59), "Am grünen Strand der Spree" (60; TV).

Elisabeth Müller

siehe auch




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