John Mayall
Geburtstag: | |
Todestag: |
|
Klassifikation: | |
Nation: |
|
Geburtstag: | |
Todestag: |
|
Klassifikation: | |
Nation: |
|
Pop-Archiv International
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Einordnung Experten bezeichnen John Mayall als einen der größten lebenden Vertreter des Blues überhaupt. Mayalls Laufbahn, die mit so vielen Größen der Pop‒, Jazz- und Bluesmusik verbunden ist, liest sich wie ein musikalisches Lexikon. Der große Durchbruch blieb ihm dennoch immer versagt. John Mayalls Verdienst ist es, talentierte Musiker entdeckt, angelernt und gefördert zu haben. Er selbst erreichte weder mit seinem Gesang noch mit seinem Gitarrenspiel je die Ausdruckskraft seiner Zöglinge.
Herkunft und AnfängeAls Sohn eines Angestellten und jazzbegeisterten Gelegenheitsgitarristen wurde John Mayall in Macclesfield, in der englischen Grafschaft Cheshire, am 29. November 1933 als erstes von drei Kindern geboren. Er wuchs mit den Klängen von
Die Geburt der BLUESBREAKERS Im Zuge des neu erwachten Interesses an authentischem Blues gründete M. 1962 seine zweite Band BLUES SYNDICATE.
1965 ließ M. ein Konzert im Londoner Club "Klooks Klerk" mitschneiden und veröffentlichte das Ergebnis unter dem Titel "John Mayall Plays John Mayall" als erste LP. Der Verkauf der Platte war schlecht. Ein Jahr lang betraten die BLUESBREAKERS kein Studio mehr und Roger Dean verließ die Band. Mit dem Nachfolgealbum stellte sich der Erfolg für M. und seine BLUESBREAKERS ein. Von den
Talentschmiede Die Mitglieder der BLUESBREAKERS kamen und gingen. M. stellte sich eine Brass-Section mit den Musikern Johnny Almond (zuvor bei Zoot Money's BIG ROLL BAND, dem ALAN PRICE SET und dem PAUL WILLIAMSSET), Alan Skidmore (von Alexis Korner) und dem Ex-
Dunbar entwickelte sich schnell zu einem Schlagzeuger, der sich von der einfachen Musik der BLUESBREAKERS unterfordert fühlte. M. ersetzte ihn durch Mick Fleetwood. Doch auch der gab nur ein kurzes Gastspiel. Peter Green kam im Juli 1967 auf die Idee, seine eigene Band - mit Mick Fleetwood - zu gründen. Sie hieß
Viele Platten, enorme Fluktuation 1967 erfüllte sich M. auch einen langgehegten Wunsch: Am 1. Mai nahm er das Album "Blues Alone" auf. Mit Ausnahme des Schlagzeugs, an dem Keef Hartley saß, spielte M. alle Instrumente, darunter seine berühmt gewordene 9-string-Gitarre, selbst. Ein weiteres Experiment wagte M. mit der zweiteiligen "Diary Of A Band"-Anthologie. Die beiden "Diary"-Alben präsentierten mit
Das nächste Album, "Bare Wires", brachte erneut einen personellen Wechsel. Am Schlagzeug saß Jon Hiseman und den Bass spielte Tony Reeves, der den nur kurze Zeit bei M. spielenden Andy Fraser (später bei
Im Sommer 1968 verbrachten die BLUESBREAKERS drei Wochen in den USA. M.s Gruppe bestand damals aus Mick Taylor, dem Bassisten Stephen Thompson und dem Schlagzeuger Colin Allen, der zuvor bei Zoot Money's BIG ROLL BAND gespielt hatte. Hiseman, Reeves und Heckstall-Smith waren gegangen, um
Die nächste Veränderung bahnte sich an, als
1969 brachte eine Wende in John Mayalls Musik. Ohne Schlagzeuger, mit Jon Mark als neuem Gitarristen und Johnny Almond, der früher schon bei ihm war, sowie dem Bassisten Stephen Thompson entstand ein völlig neuer Sound, der M.s alte Liebe zu Jazzklängen durchschimmern ließ. Das Ergebnis der Veränderungen ist auf dem Album mit dem bezeichnenden Titel "The Turning Point" zu hören. Es ist ein Live-Mitschnitt aus Bill Grahams "Fillmore East" in New York vom 12. Juli 1969. Herausragender Titel ist "Room To Move", ein Feuerwerk aus Mundharmonika- sowie Schnalz- und Zischlauten von John Mayall und Johnny Almond. Dieser Titel wurde zu einem Standard. Den eingeschlagenen Weg setzte M. mit seinem nächsten Album, "Empty Rooms", musikalisch fort. Allerdings standen ihm dabei erneut andere Musiker zur Seite. Stephen Thompson stieg wegen Krankheit zur Halbzeit der USA-Tournee 1969 aus. Für die Dauer der Tour, an der auch Duster Bennett teilnahm, wurde er durch Alex Dmochowski ersetzt. Danach nahm Larry Taylor seinen Platz ein.
John Mayall ließ sich Ende 1969 in Kalifornien nieder. Mit einer "All-American Band", u. a. mit Don Sugarcane Harris, Harvey Mandel und Larry Taylor, spielte er das Album "USA Union" ein. 1971 versammelte M. noch einmal mit Mick Taylor, Eric Clapton, Keef Hartley, Stephen Thompson, Johnny Almond, Larry Taylor, Don Sugarcane Harris und Harvey Mandel Musiker um sich, mit denen er bis dahin zusammengearbeitet hatte. Gemeinsam nahmen sie das Doppelalbum "Back To The Roots" auf. Danach wandte M. sein Interesse dem Jazz zu. Mit dem "Stax"-Gitarristen Freddie Robinson und Star-Trompeter Blue Mitchell entstanden 1972 die Alben "Jazz Blues Fusion" mit Aufnahmen von Konzerten in New York und Boston sowie "Moving On". Robinson und Mitchell sind neben Harris, Red Holloway (sax, fl), Victor Craskin (b) und Keef Hartley (dr) auch auf dem 1973 veröffentlichten Doppelalbum "Ten Years Are Gone" zu hören.
M. wechselte anschließend zu "ABC Records" und holte sich mit Dee McKinnie zum ersten Mal eine Sängerin in die Band. Mit ihr veröffentlichte er 1975 das Album "New Year, New Band, New Company". Weitere Mitglieder der Band waren neben Larry Taylor und Don Sugarcane Harris Soko Richardson (dr), Rick Vito (g) und Jay Spell (keyb). Auch das Folgealbum "Time Expired, Notice To Appear" konnte ebenso wenig an frühere Qualität anknüpfen wie die meisten anderen bis Mitte der 1980er Jahre eingespielten Platten. Die 1979 veröffentlichten LP "Bottom Line", ein Jazz-Album mit viel Studio-Prominenz, und das von Bluesrock-Klängen geprägte "No More Interviews" ließen die künstlerischen Fähigkeiten von M. zumindest spüren.
Recht stabile Besetzung Mit den neuen BLUESBREAKERS, dem Bassisten Bobby Haynes, den Gitarristen Coco Montoya und
Auch im Zeitalter der Reunions ließ sich M. nicht dazu überreden, mit etlichen seiner inzwischen legendär gewordenen früheren Musiker als "Allstar-Band" auf Tour zu gehen: "Man meint, wenn man ein paar berühmte Musiker auf die Bühne bringt, sind die Resultate automatisch erstklassig. Das ist Unsinn. Ganz zu schweigen von den Kopfschmerzen, die der Umgang mit all den Managern und Plattenfirmen brächte", erklärte er "ME/Sounds" (5/1995). Auf die Zusammenarbeit mit namhaften Kollegen legte M. indessen weiterhin großen Wert, wie die Mitwirkung von Buddy Guy,
Unverminderte Aktivitäten Der inzwischen über 60-jährige M. tourte immer noch unermüdlich, begleitet von Drummer Joe Yuele, dem Bassisten Rick Cortes und dem Texaner Buddy Whittington an der Leadgitarre. "Spinning Coin" von 1995, diesmal ohne Gaststaraufgebot eingespielt, zeigt ab und an M.s ungebrochene Fusions- und Experimentierlust, etwa bei dem Stück "Run", dessen Rhythmusteppich nach den Mustern burundischer Trommeltradition gewebt wird.
Mit ungebrochener Energie und den steten Veröffentlichungen von neuem und altem Material beschritt M. den Weg in die 2000er Jahre – und feierte 2001 sein 40-jähriges Bühnenjubiläum mit den BLUESBREAKERS. Anlässlich dieses Ereignisses kamen für ein Konzert (das als "All Along For The Ride" 2001 in die Läden kam) mehrere legendäre Musiker zusammen, unter anderem
Das Ende der BLUESBREAKERS Die Tourneen und Festivalauftritte gingen in den Jahren durchgehend weiter, nur die Veranstaltungsorte wurden allmählich kleiner. 2008 entschied sich M., die BLUESBREAKERS aufzulösen, um seine Energie zu schonen und mit unterschiedlichen Musikern zusammenzuarbeiten. Diese neue Ära läutete das 2009 erschienene Album "Tough" ein, das in nur drei Tagen im Studio aufgenommen worden war.
Im selben Jahr ging M. sogleich auf Welttournee. In einer Vierer-Besetzung hatte er wieder mehr Raum, sich als Instrumentalist zu entfalten. Trotz seines Alters schaffte er es, das übliche Pensum von mindestens einhundert Konzerten pro Jahr weiter abzuarbeiten.
2014 erschien das erste neue Studioalbum seit "Tough", das von Eric Corne produzierte "A Special Life". Es war M.s Debütalbum auf dem Label "Forty Below". Inzwischen war M. 80 Jahre alt. Da wurde es Zeit, dass man den Nimmermüden 2016 in die "Blues Hall Of Fame" aufnahm. Nach "Find A Way To Care" (2015), "Talk About That" (2016) und "Nobody Told Me" (2019) erschien sein jüngstes Studioalbum 2022. Laut M. markierte "Sun Is Shining Down" einen Abschied, zumindest den Rückzug aus dem Tourneegeschäft. Seine "epic road dog days" seien vorüber, ließ der fast Neunzigjährige auf seiner Homepage verlauten. Die Platte wurde von Eric Corne produziert. Zu hören ist darauf M.s inzwischen bestens eingespieltes Quartett mit Carolyn Wonderland an der Leadgitarre und wie immer prominenten Gastmusikern, darunter Melvin Taylor, Buddy Miller, Scarlet Rivera, Mike Campbell und Marcus King.
Fast gleichzeitig erschien eine Deluxe-Edition für Fans auf dem Label "Snapper deluxe". "The First Generation: 1965-1974" ist ein 35-CD-Box-Set in limitierter Auflage. Es enthält remasterte Ausgaben aller Aufnahmen von M. und den BLUESBREAKERS aus den benannten Jahren sowie Singles, EPs und unveröffentlichte Aufnahmen als Bonusmaterial. Ein Bildband gehörte außerdem dazu.
22. Juli 2024: Der britische Bluesmusiker
19. Oktober 2024: Der britische Bluesmusiker
Letzte Adresse: c/o Magnolia Blue Productions, P.O. Box 7087, Woodland Hills, CA 91365, U.S.A.
Letzte Adresse: E-Mail: feedback@johnmayall.com, Internet: www.johnmayall.com