deutsche Schriftstellerin; thematisiert häufig das Leben der zweiten und dritten Generation von Shoah-Überlebenden; Werke u. a: "Joëmis Tisch. Eine jüdische Geschichte", "Merryn", "Blumen für Otello. Klagelieder. Über die Verbrechen von Jena", "Ein Haufen Dollarscheine" (Prosa); "Als mir mein Golem öffnete", "Rauhreifiger Mund oder andere Nachrichten", "Vor den Hohen Feiertagen gab es ein Flüstern und Rascheln im Haus" (Lyrik); "Übungen, jüdisch zu sein", "Mit Eichmann an der Börse" (Essays); auch Hörstücke
* 23. April 1952 Heppenheim
Herkunft
Esther Dischereit wurde am 23. April 1952 in Heppenheim geboren. Ihrer jüdischen Mutter, Hella Zacharias (geb. Freundlich), war es gelungen, sich während der Diktatur der Nationalsozialisten zusammen mit ihrer Tochter, D.s Halbschwester Hannelore, an verschiedenen Orten zu verstecken, weshalb sie die Shoah überlebten. Einer der Helfer war der Eisenbahnarbeiter Fritz Kittel, der Dokumente fälschte und vorgab, mit Hella verheiratet zu sein. Nach dem Krieg heiratete D.s Mutter den deutschen Arzt Paul-Jürgen Dischereit, D.s Vater. Die Eltern ließen sich scheiden, als D. sieben Jahre alt war, und sie wuchs bei der Mutter auf, die später erneut heiratete (Naglatzki). Die Mutter ließ D. zunächst ...