österreichischer Biochemiker; ÖVP; Wissenschaftsminister 1987-1989; Präs. der Österr. Akademie der Wiss. 1985-1987; Rektor der Universität Wien 1983-1985
* 22. Juli 1924 Wien
† 24. April 2024 Wien
Herkunft
Hans Tuppy wurde 1924 in Wien geboren. Er stammte aus einer angesehenen Wiener Juristenfamilie. Sein Vater, Dr. Karl Tuppy, führte 1934 als Staatsanwalt die Anklage gegen die nationalsozialistischen Dollfuß-Mörder und wurde 1939 von den Nazis im KZ ermordet.
Ausbildung
T. besuchte das Gymnasium in Wien und studierte dort von 1942-1948 Chemie. Er gehörte nach 1945 zu den Mitbegründern der ersten Christlichen Studentenvereinigung sowie der Katholischen Hochschulgemeinde. Die postpromotionelle Ausbildung absolvierte er 1949-1950 an der Universität Cambridge im Labor Frederick Sangers, der für die Sequenzaufklärung des Insulinmoleküls 1958 den Chemie-Nobelpreis erhielt, und am Carlsberg-Laboratorium in Kopenhagen (1950-1951).
Wirken
T. war Assistent, ab 1956 Dozent am Chemischen Institut der Universität Wien. 1960 lehrte er als Gastprofessor an der Yale University, USA. 1963 wurde er Professor für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Von 1970-1972 war der international renommierte Biochemiker Dekan der Medizinischen Fakultät, von 1974-1982 Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, von 1983-1985 Rektor der Universität Wien. Ab 1985 Prorektor, wurde er im selben Jahr Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (bis ...