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MUNZINGER Personen

Hazel Court

britische Filmschauspielerin
Geburtstag: 10. Februar 1926 Sutton Coldfield b. Birmingham
Todestag: 15. April 2008 Alpine Meadows b. Lake Tahoe/CA
Nation: Großbritannien

Internationales Biographisches Archiv 41/2008 vom 7. Oktober 2008 (ds)


Herkunft

Hazel Court wurde 1926 in Sutton Coldfield geboren. C.s Vater war ein professioneller Kricketspieler.

Ausbildung

Da ihre Eltern von der Schauspielerei nichts wissen wollten, arbeitete sie zuerst in einem Optikergeschäft, wo sie sich das für den gleichzeitigen Besuch der Schauspielschule in Birmingham nötige Geld verdiente. Erst als sie dann an der Londoner Academy of Dramatic Art ihre Prüfung bestanden hatte, gestand sie zu Hause ihren Wunsch und erreichte die Einwilligung ihrer Eltern.

Wirken

Durch ihren Kontakt zur Londoner Academy bekam sie im Alter von 17 Jahren einen Vertrag mit der Künstleragentur von J. Arthur Rank. Mit 18 Jahren drehte sie ihren ersten Film, die Musikkomödie hieß "Champagne Charlie".

Von Mitte der 40er Jahre bis zu den frühen 60er Jahren spielte C. in zahlreichen englischen Filmen mit. Ihr Ruhm als sogenannte "Scream-Queen" wurde mit ihrer Rolle in dem Film "Frankensteins Fluch" begründet, der 1957 vom Hammer Studio neu verfilmt wurde. Unter der Regie von Terence Fisher mimte C. die Braut und Cousine Elizabeth des wahnsinnigen Wissenschaftlers Frankenstein, dessen aus Leichenteilen erschaffene Kreatur sie töten will. Ihre Tochter Sally Walsh verkörperte die Rolle der jungen Elizabeth in diesem Frankenstein-Film.

In dem Horrorfilm "Der Rabe – Duell der Zauberer" (1963) spielte C. unter der Regie von Roger Corman an der Seite von Boris Karloff und Vincent Price sowie Peter Lorre und dem jungen Jack Nicholson. Auch in vier weiteren Filmen des Regisseurs Roger Corman wirkte sie mit, so z. B. in "Lebendig begraben" (1962) oder in "Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie" (1964), in dem C. und Price zwei diabolische Adlige im mittelalterlichen Italien spielen, die ein junges Mädchen in Satanspraktiken einführen.

In Deutschland sah man sie 1946 zuerst in "Ein Herz geht verloren" und 1947 dann in den beiden Filmen "Der perfekte Mörder" und "Viel Vergnügen". Im Jan. 1949 war sie eine der wenigen ausländischen Schauspielerinnen, die auf dem ersten internationalen Filmball in Frankfurt a. M. erschienen. Sie war dort in Begleitung ihres damaligen Verlobten, des englischen Filmschauspielers Dermot Walsh, der in einigen ihrer Filme ebenfalls mitgespielt hatte, so in dem Film "Ghost Ship" (1952), wo C. ihre erste Hauptrolle hatte oder in "Counter Spy" (1953). Ein Science-Fiction-Film hingegen war "Devil Girl from Mars", der 1954 herauskam.

C. war mit ihren grünen Augen, dem flammendroten Haar und ihrer "aristokratischen Haltung" (film-dienst, 8.5.2008) jedoch hauptsächlich prädestiniert für das Horrorgenre und für ihre dramatischen Auftritte mit spitzen Entsetzensschreien. In diesem Fach genoss sie Kultstatus und ihr Leben lang erhielt sie viel Fanpost, oft über 100 Briefe pro Monat.

Ihre Filmtitel umfassen 71 Nummern, neben Kinospielfilmen auch Episoden in TV-Serien. Ab den späten 50er Jahren wirkte sie oft in amerikanischen Fernsehserien mit, so z. B. in "Dr. Kildare", "The Dick Powell Show" oder "Alfred Hitchcock Presents".

Nach ihrer Heirat mit Don Taylor 1964 ließ sie sich für immer in Kalifornien nieder. Nach seinem Tod widmete sie ihre Zeit karitativen Tätigkeiten, ihren Hobbys Malerei und Skulptur und ihrer Familie. In den letzten Lebensmonaten hatte sie noch ihre Autobiographie "Hazel Court – Horror Queen" beendet; diese erschien eine Woche nach ihrem Tod bei der englischen Tomahawk Press.

Familie

C. war ab 1949 mit dem englischen Schauspieler Dermot Walsh verheiratet; diese Ehe, aus der die Tochter und spätere Schauspielerin Sally Walsh hervorging, wurde 1963 geschieden. 1964 heiratete sie den amerikanischen Schauspieldirektor und Regisseur Don Taylor († 1998), mit dem sie zwei Kinder, Courtney und Jonathan, und zwei Stiefkinder, Anne Taylor Fleming und Avery Taylor, hatte. C. starb 82-jährig in ihrem Haus in Alpine Meadows, nahe des Lake Tahoe/Kalifornien, an einem Herzinfarkt.

Werke

Filmografie u. a.: "Champagne Charlie" (44), "Dreaming" (44), "Carnival" (46; dt. Ein Herz geht verloren), "Gaiety George" (46), "Dear Murderer" (47; dt. Der perfekte Mörder), "Holiday Camp" (47; dt. Viel Vergnügen), "Meet Me at Dawn" (47; dt. Das letzte Duell), "The Root of All Evil" (47), "Hungry Hill" (47), "Bond Street" (48), "My Sister and I" (48), "Forbidden" (49), "Counterspy" (53; dt. Mörder unter weißer Maske), "Ghost Ship" (53), "Undercover Agent" (53), "A Tale of Three Women" (54), "Present for a Bride" (54), "Devil Girl from Mars" (54), "The Scarlet Web" (54), "Behind the Headlines" (56), "The Narrowing Circle" (56), "A Woman of Mystery" (57), "Hour of Decision" (57), "The Curse of Frankenstein" (57; dt. Frankensteins Fluch), "Breakout" (59), "The Man Who Could Cheat Death" (59; dt. Den Tod überlisten), "Model for Murder" (60), "The Man Who Was Nobody" (60), "The Shakedown" (60), "Dr. Blood's Coffin" (61), "The Premature Burial" (62; dt. Lebendig begraben), "The Raven" (63; dt. Der Rabe – Duell der Zauberer), "The Masque of the Red Death" (64; dt. Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie), "The Face of Murder" (72; TV), "Omen III: The Final Conflict" (81; dt. Barbara's Baby – Omen III). Veröffentlichung: Hazel Court: "Hazel Court - Horror Queen".

siehe auch




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