Joseph Ersing

Politiker

* 4. Februar 1882 Ochsenhausen

† 5. August 1956 Stuttgart

Wirken

Joseph Ersing wurde am 4. Febr. 1882 in Ochsenhausen, Kreis Biberach, geboren. Er besuchte die Volksschule und war von 1896 bis 1906 als Schreiner tätig. In Köln a.Rh. trat er im Jahre 1906 in die christliche Gewerkschaftsbewegung ein, war zunächst als Bezirksleiter in Frankfurt a.M., dann seit 1911 in Karlsruhe als Sekretär des Gesamtverbandes Christlicher Gewerkschaften, Bezirk Südwestdeutschland, tätig. Er war weiter von 1914 bis zu seiner Verwundung im Jahre 1917 Soldat im 1. Weltkrieg.

Im Jahre 1919 wurde er als Vertreter des Zentrums in Baden in die Verfassunggebende Nationalversammlung in Weimar entsandt und war dann im Anschluss daran Mitglied des Reichstages bis zu dessen Auflösung im Jahre 1933.

Unter dem nationalsozialistischen Regime stand E. in Zusammenarbeit mit Jakob Kaiser und Goerdeler in der Widerstandsbewegung. Daraufhin wurde er nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und im Jan. 1945 vom Volksgerichtshof in Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis nach dem Einmarsch der Russen im April 1945 verblieb E. wegen geschwächter Gesundheit in Berlin, wo er im Juli 1945 an der Gründung der dortigen CDU beteiligt war.

1946 wurde E. Mitglied des ersten württembergisch-badischen Landtages und der Verfassunggebenden ...