österreichischer Journalist und Schriftsteller; Werke: Reportagen, Essays, Dokumentarromane, u. a. "Anklage Vatermord", "Der Tote im Bunker", "Kaiser von Amerika", "Der Wolfsjäger", "Kontaminierte Landschaften", "Die Frau ohne Grab"; auch als Übersetzer und Herausgeber tätig
* 23. Mai 1944 Bad Hall
† 17. Januar 2025 Wien
Herkunft
Martin Pollack wurde 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, geboren. Erst mit 14 Jahren erfuhr er, dass sein Vater Dr. Gerhard Bast SS-Sturmbannführer und Chef der Linzer Gestapo gewesen war, zuständig für Transporte der Juden in den Osten und für die Hinrichtung von Zwangsarbeitern. Auch an der Niederschlagung des Warschauer Aufstands war er direkt beteiligt. 1947 wurde er erschossen in einem Bunker gefunden. Der Stiefvater Hans Pollack, Bankbeamter und Kunstmaler, akzeptierte P. wie ein eigenes Kind. Nach eigenem Bekunden hatte P. eine glückliche Kindheit, jedoch bekannte er in einem Interview (profil, 49/2017): "Der Onkel, mein Vater, mein Großvater, mein Stiefvater, alle waren Nazis."
Ausbildung
P. besuchte 1954-1963 ein liberales, weltoffenes Internat im Pinzgau (Salzburger Land), in dem er sich mit Flüchtlingskindern aus Russland, Polen und der Ukraine anfreundete. Nach dem Abschluss der Gesellenprüfung für Bau- und Möbeltischler studierte er - aus ...