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Peter Wyngarde

Peter Wyngarde

britischer Schauspieler
Geburtstag: 23. August 1927 Marseille (Frankreich)
Todestag: 15. Januar 2018 London
Nation: Großbritannien

Internationales Biographisches Archiv 39/2020 vom 22. September 2020 (sb)


Herkunft

Peter Wyngarde wurde 1927 als Cyril Louis Goldberg in Marseille als Sohn eines britischen Diplomaten und einer französischen Mutter, die ihre Wurzeln in Asien hatte, geboren. Nach W.s eigenen Angaben und auch anderen Quellen variiert sein Geburtsjahr zwischen 1924 und 1933. Auch der Tag gilt nicht als sicher.

Ausbildung

Bedingt durch die Diplomatentätigkeit seiner Vaters, besuchte W. Schulen an verschiedenen Orten. Dabei hinterließ Schanghai einen bleibenden Eindruck. W. war dort wegen eines Geschäftsaufenthalts seines Vaters in Indien in der Obhut einer Schweizer Familie zurückgelassen worden. Zusammen mit dieser Familie geriet er 1941 nach dem Einfall japanischer Streitkräfte in Schanghai in ein Konzentrationslager, in dem er vier Jahre inhaftiert blieb. Während dieser Zeit arbeitete W. in der Wäscherei und in den Gärten des Lagers und begann zu schreiben und in Stücken aufzutreten, die von und für seine Mitgefangenen inszeniert wurden, wobei er sein Schauspieldebüt in seiner eigenen Inszenierung von Dr. Jekyll und Mr. Hyde gab. Nach Befreiung des Lagers 1945 wurde W. wegen gesundheitlicher Beschwerden in ein Sanatorium in den Schweizer Bergen gebracht. Dort und in Frankreich sowie England vollendete er die Schule und begann auf Wunsch der Eltern ein Jurastudium, das er aber zugunsten seines eigenen Interesses, Schauspieler zu werden, bald abbrach.

Wirken

Nach etlichen Theaterauftritten in London, wo er u. a. die Rolle des Cassio in "Othello" spielte, wechselte er an das Old Vic in Bristol. Dort konnte er Hauptrollen in Klassikern wie "Cyrano de Bergerac" oder "Der Widerspenstigen Zähmung" übernehmen und sich auch in Regiearbeiten versuchen.

Bald wurde W. auch für BBC-produzierte Fernsehfilme engagiert, wo er als Cowboy, Taxifahrer, Polizist, Indianer oder auch Sänger zu sehen war. An der Seite von Richard Burton spielte er in dem Historienfilm "Alexander der Große" (1956). Während der 1960er Jahre wirkte W. in rund 30 Fernsehfilmen mit.

Zu einem Welterfolg und Höhepunkt seiner Karriere wurde die Serie "Department S" (1969-1970), in der er die Hauptrolle des Spezialdetektivs Jason King spielte. Sie wurde in 80 Länder der Erde verkauft. W., zunächst nur einer von drei Hauptdarstellern, avancierte mit seinem Faible für schrille Kleidung, dem markanten Schnauzbart und seinen flotten Sprüchen rasch zum Publikumsliebling und schillernden Typ der Serie. Wegen des großen Erfolgs wurde eine Anschlussserie produziert, in der aus dem Hauptdarsteller W. der Titelheld der neuen Reihe "Jason King" wurde. Sie lief ähnlich erfolgreich bis 1972.

An den Erfolg dieser beiden Serien konnte W. nie mehr anknüpfen. 1975 wurden ihm öffentlich ausgeführte homosexuelle Handlungen vorgeworfen, was möglicherweise zum Ende seiner Karriere führte. Er trat im Anschluss - zumeist unter Psyeudonm - nur noch an kleineren Theatern auf.

Im deutschen Fernsehen sah man ihn neben "Jason King" u. a. auch in einzelnen Episoden der Fernsehserien "Simon Templar" (1966), "Mit Schirm, Charme und Melone" (1966/67) oder "Nummer Sechs" (1967).

Familie

W. starb am 15. Jan. 2018 in einem Londoner Krankenhaus. Er war von 1951 bis 1956 mit dem Fotomodell Dorinda Stevens verheiratet.

siehe auch




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