Stanislau Schuschkewitsch
belarussischer Politiker; Parlamentspräsident (1991-1994); Prof.Geburtstag: | 15. Dezember 1934 Minsk |
Todestag: | in der Nacht vom 3. Mai 2022 zum 4. Mai 2022 Minsk |
Nation: | Belarus |
Geburtstag: | 15. Dezember 1934 Minsk |
Todestag: | in der Nacht vom 3. Mai 2022 zum 4. Mai 2022 Minsk |
Nation: | Belarus |
Internationales Biographisches Archiv 22/1994 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 18/2022
Stanislau Stanislawowitsch Schuschkewitsch wurde am 15. Dez. 1934 in Minsk, der Hauptstadt Weißrußlands, geboren. Sein Vater Stanislau war ein weißrussischer Dichter, der siebzehn Jahre seines Lebens in Lagern zubringen mußte. Er ist 1991 gestorben.
Sch. studierte Physik an der weißrussischen Staatsuniversität, die er 1956 mit wissenschaftlichem Abschluß verließ.
Seit 1969 war Sch. als Hochschullehrer an der Universität seiner Heimatstadt Minsk tätig und hatte seit 1977 den Lehrstuhl für Atomphysik inne. Sch. war zwar Mitglied der KP Weißrußlands, bekleidete aber keine herausragenden Ränge in der Partei. Erst das Reaktorunglück von Tschernobyl und seine Begleitumstände brachten den Atomphysiker der Politik näher. Anfängliche Versuche einer Vertuschung hatten auch im benachbarten Weißrußland für schwerwiegende Schäden gesorgt.
Bei den Parlamentswahlen im März 1990 wurde Sch. als einer der Kandidaten der Volksfront in das Minsker Parlament und zum Stellvertreter des Parlamentspräsidenten gewählt. Im Zuge von Gorbatschows Perestrojka hatte eine Aufwertung ...