Max Jakobson
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Internationales Biographisches Archiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Max Jakobson wurde am 30. Sept. 1923 in Viipuri als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er ist jüdischer Abstammung.
1941 legte er das Abitur ab und begann 1945 seine Berufslaufbahn als Journalist.
Von 1946-48 als Redakteur der finnischsprachigen Abteilung bei der BBC in London tätig, war J. anschließend bis 1953 Korrespondent für die finnische Zeitung "Uusi Suomi" in London.
1953 wechselte er in den diplomatischen Dienst und wurde Presseattaché in Washington. 1958 kehrte er nach Helsinki zurück, avancierte 1959 zum Leiter des Pressebüros der Zentrale in Helsinki und 1962 zum Chef der politischen Abteilung im Außenministerium.
Seit 1965 vertrat J. als Chefdelegierter Finnland bei der UNO und wurde 1971 offiziell von seiner Regierung als neuer Generalsekretär für die Nachfolge
Im Rahmen eines größeren Revirements im finnischen Diplomatischen Korps wurde J. im April 1972 zum Botschafter in Schweden ernannt und trat sein Amt am 1. Aug. 1972 an. Seine Versetzung nach Stockholm wurde insofern nicht als Abstieg in seiner Laufbahn gewertet, als Schweden als Nachbarland und im Hinblick auf die nordische Zusammenarbeit für Finnland diplomatisch von erstrangiger Bedeutung war.
Als Publizist ob seines Engagements und der brillanten Sachlichkeit schon früher von Kritikern einmütig positiv beurteilt, machte der ehemalige Spitzendiplomat 1987 mit seinem Buch "Finland: Myth and Reality" erneut auf sich aufmerksam. Der als einer der besten Analytiker Finnlands Geltende vertritt darin u.a. die Auffassung, auf die finnischen Beziehungen zur Sowjetunion seien die gängigen politischen Klischees - auch ausländischer Beobachter - nicht anwendbar. Finnlands Zentralproblem, neben und mit einem mächtigen Nachbarn leben zu müssen, habe mit der Harmonisierung der sowjetischen Sicherheitsbedürfnisse und der finnischen nationalen Aspirationen seine Lösung gefunden. Dieser Sicht liegt die Hypothese zugrunde, Moskau habe an Finnland kein ideologisch-machtpolitisches, sondern nur ein strategisch-defensives Interesse.
J. war mit Marilyn Sarah Medney verheiratet und hatte zwei Kinder: Ralph (geb. 1956) und Linda (geb. 1959).
9. März 2013: Der finnische Diplomat und Publizist
Veröffentlichungen u.a.: "Finnlands Neutralitätspolitik zwischen Ost und West" (1969), "Diplomatie im finnischen Winterkrieg 1939/40" (1970), "Finland: Myth and Reality" (87), "Finland in the New Europe" (98), "Finland. A Lone Wolf" (06).